Albrecht und Sabine reisen » Fahrrad http://www.aus-reisen.de Ohne Flugzeug nach Kanada und um die Welt Tue, 24 Dec 2013 10:36:56 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Werkzeug, Pannen und Transport http://www.aus-reisen.de/2013/09/werkzeug-pannen-und-transport/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=werkzeug-pannen-und-transport http://www.aus-reisen.de/2013/09/werkzeug-pannen-und-transport/#comments Mon, 09 Sep 2013 05:53:13 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1304 Weiterlesen »]]> Als wir unsere große Reise im Oktober letzten Jahres vorbereiteten, stellte sich uns auch die Frage, was für Fahrradwerkzeug wir einpacken sollten. Gründe für die Benutzung von Fahrradwerkzeug gibt es genügend: Man kann einen Platten haben, Schrauben oder andere Fahrradteile können brechen oder man muss das Fahrrad für den Transport zerlegen. Also nahmen wir die wichtigsten Werkzeuge mit. Verschiedene Inbusschlüssel, einen 15er Maulschlüssel, einen Kettennieter, eine Wasserrohrzange, Flickzeug, Ersatzschlauch, Ersatzspeichen, verschiedene Schrauben, Kabelbinder und natürlich eine Luftpumpe. Wir stopften das Werkzeug ganz unten in die Packtasche, weil wir natürlich hofften es nie zu benötigen.

Fahrradpanne

Reifen flicken am Wegesrand

Diese Hoffnung wurde allerdings bald enttäuscht. Schon auf der Radtour von New York City in Richtung Toronto mussten wir einen Platten flicken. Außerdem hatten sich Sabines Fahrradständerschrauben so schrecklich verbogen, dass der Ständer fürchterlich wackelte und natürlich das Fahrrad nicht mehr halten konnte. Leider hatten wir genau diese Schrauben nicht dabei und waren froh im örtlichen Hardware Store (Metallwarenladen) immerhin nicht rostfreie metrische Ersatzschrauben kaufen zu können (nicht selbstverständlich, da in Nordamerika ein anderes Gewindesystem verwendet wird). Seitdem sind sie zwar kräftig verrostet, werden aber dafür nicht mehr locker und verbiegen sich nicht mehr. Auch während ich in Toronto gearbeitet habe, brauchte ich das Werkzeug um den Sommerreifen-Winterreifenwechsel und zurück durchzuführen.

Den vollen Nutzen des Werkzeugs lernten wir kennen, als wir zu der Radtour zur Farm in Quebec und zurück aufgebrochen sind. Da wir nicht von Toronto, sondern von Montreal mit dem Rad losfahren wollten, mussten wir natürlich die Räder nach Montreal transportieren. Aber Fahrräder innerhalb von Kanada zu transportieren, ist keine leichte Aufgabe. Sowohl im Zug, als auch im Bus (Greyhound) müssen sie größtenteils in Boxen verpackt und als Sondergepäck aufgegeben werden. Da uns der Zug zu teuer war, haben wir uns entschieden den Bus zu nehmen. Nach einem kurzen Telefonat wussten wir, dass man die Fahrradboxen direkt an der Busstation kaufen kann und in diversen Reiseblogs wurde berichtet, dass die Boxen wohl groß genug sind, um die Fahrräder ohne großes Auseinandernehmen herein zu packen. Als wir in der Busstation die Fahrradboxen bekommen merken wir schnell, dass sie viel zu klein sind! Neben dem Lenker drehen und Pedale abschrauben müssen wir noch das Vorderrad herausnehmen und den vorderen Gepäckträger abschrauben. Selbst damit passten die Räder nicht so richtig in die Boxen. Am Ende haben sich die Boxen kräftig verbogen und die Lenker schauten etwas aus den Kartons raus. Fahrräder mitten in einer belebten Busstation auseinander zu nehmen und dann noch gegen die Zeit (Die Abfahrtszeit des Busses rückte immer näher) war wirklich eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber mir unserem Know-How und dem richtigen Werkzeug haben wir es schließlich geschafft.

Auch während der Radtouren von Montreal zur Farm und nach Montreal kam das Werkzeug leider viel zu oft zum Einsatz. So hatten wir noch drei weitere Platten, meine Kette ist einmal gerissen, Bremsblöcke mussten gewechselt werden und Schrauben wollten ständig nachgezogen werden. Gegen Ende der Radtour hatten wir wirklich genug von Reparaturen und Auseinanderschrauben. So entschieden wir uns für die Rückfahrt nach Toronto den einzigen Zug pro Tag zu nutzen, der über ein angehängtes Fahrradabteil verfügt, so dass wir die Fahrräder ganz bequem und ohne sie auseinander zu schrauben mitnehmen konnten.

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Bisherige Reiseroute http://www.aus-reisen.de/2013/05/bisherige-reiseroute/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bisherige-reiseroute http://www.aus-reisen.de/2013/05/bisherige-reiseroute/#comments Sat, 04 May 2013 18:37:18 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=941 Weiterlesen »]]> Seit über einem halben Jahr sind wir schon unterwegs (wir sind am 12. Oktober 2012 losgefahren) und haben über die verschiedensten Dinge berichtet, die sich an verschiedenen Orten zugetragen haben. Da die Artikelanzahl immer größer wird, wird es natürlich auch immer schwieriger den Überblick über all die Artikel zu behalten und so manch einer wird sich fragen „Wo ist das überhaupt?“.

Reiseroute

Bisherige Reiseroute mit den Orten, über die wir geschrieben haben

Um diese Fragen zu beantworten, gibt es jetzt eine interaktive Karte mit dem bisherigen Routenverlauf und den Standorten der Artikel (grüne Blase). Zu finden ist die Reiseroute rechts im Menü “Navigation” unter dem Punkt “Reiseroute“.

Link "Auf Reiseroute anzeigen"

Link “Auf der Reiseroute anzeigen”

Zusätzlich gib es am Ende von jedem Artikel einen Link „Auf der Reiseroute anzeigen“. Wer darauf klickt, wird direkt auf die Reiseroute weitergeleitet und der Standort, über den wir den Artikel geschrieben haben, wird angezeigt.

Wir hoffen, dass es mit dieser Karte noch besser möglich ist, mitzuverfolgen, wo wir uns gerade aufhalten und was wir erleben.

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Mit dem Fahrrad durch den Winter http://www.aus-reisen.de/2013/02/mit_dem_fahrrad_durch_den_winter/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=mit_dem_fahrrad_durch_den_winter http://www.aus-reisen.de/2013/02/mit_dem_fahrrad_durch_den_winter/#comments Tue, 05 Feb 2013 03:46:49 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=695 Weiterlesen »]]> Als ich mich auf das Bewerbungsgespräch der Firma, wo ich jetzt arbeite, vorbereite, fällt mir auf, dass der Chef als Hobby Radfahren angegeben hat. Er ist sogar in jungen Jahren mit dem Fahrrad quer durch Europa gefahren – 10000 km. Wow! So fällt meine Entscheidung mit dem Rad zum Bewerbungsgespräch zu fahren. Es sind ja auch nur 6 km von unserem Zimmer und wenn ich langsam fahre, bin ich auch nicht durch geschwitzt. In einer Nebenstraße tausche ich noch schnell vor dem Gespräch meine Funktions-Allwetterjacke gegen Hemd und Sakko und meine Sportschuhe gegen Anzugschuhe, die ich mir von unserem Mitbewohner geliehen habe. So spaziere ich perfekt angezogen und mit meinem gelben Fahrradhelm und der knallroten Fahrradpacktasche in das Bewerbungsgespräch. Meine Gesprächspartner staunen nicht schlecht und gleich bekomme ich einen Reihe von Tipps für das Radfahren in Toronto.

Fahrspur auch für Fahrräder

Extrafahrspur auch für Fahrräder

So werde ich vor den Autofahrern gewarnt, die sich mit Fahrrädern nicht auskennen und deswegen sehr gefährlich sein sollen. Unsere Erfahrung ist erstaunlicherweise eine ganz andere. So haben wir ständig das Gefühl Vorfahrt zu haben, die Auto bremsen lieber, wenn sie einen Radfahrer sehen, als irgendwas zu riskieren. So fühlen wir uns hier auf den Straßen viel sicherer als in Deutschland. Hauptstraßen in Toronto sind prinzipiell 3-spurig – pro Richtung. In den Stoßzeiten dürfen aber nur Radfahrer, Taxis, Busse und PKWs mit mindestens 3 Personen die jeweils rechte Spur befahren. So fühlt es sich schon ein wenig eigenartig an, mitten im Berufsverkehr auf einer 6-spurigen Straße unterwegs zu sein. Spaß macht es  nicht wirklich, aber zum Glück gibt es auf dem Weg zur Firma eine der wenigen ausgewiesenen Fahrradrouten die parallel auf Nebenstraßen zu einer solchen Hauptstraße verläuft.

Das Gespräch verläuft erfolgreich und so wird die Bewerbungsgespräch-Fahrradstrecke mein täglicher Arbeitsweg. Meine neuen Kollegen begutachten gleich ganz interessiert mein europäisches Fahrrad. Viele sind nämlich auch begeisterte Radfahrer. Irritationen löst besonders die Beleuchtungsanlage aus. Denn hier gibt es, höre und staune, keine Fahrräder mit Licht zu kaufen. Sodass das festmontierte Fahrradlicht mit Standlicht vorne und hinten sowie der Nabendynamo völlig unbekannt sind. So bekomme ich eines Morgen den Tipp, dass mein Licht noch an ist und als ich meine, dass es automatisch aus geht, werde ich gefragt wie lange die Akkus reichen. Als ich erzähle, dass ich den Strom selber erzeuge, kommt der Arbeitskollege aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Winterliches Radfahren

Auf dem Weg zur Arbeit

Nach den ersten Tagen auf meiner neuen Arbeit fragt mich mein Chef, ob ich vorhabe, den ganzen Winter Fahrrad zu fahren. Klar! Daraufhin teilt er mir mit, dass er auch bei -20 °C Rad gefahren ist, das sei aber schon lange her. Als er merkt, dass ich unsicher werde, ob es denn wirklich eine gut Idee ist, auch im Winter zu fahren, gibt er mir Tipps, was ich alles für -20 °C benötige. Wichtig ist vor allem eine Mütze, die so aussieht, also würde man gleich eine Bank überfallen wollen. Und er bietet mir Winterreifen mit sogenannten Spikes an, die sich in den Boden krallen und man so auch auf Eis Radfahren kann. Ein paar Tage später kommt er wirklich mit passenden funkelnagelneuen Winterreifen der deutschen Marke Schwalbe an, die er mir schenkt. Er brauche sie nicht mehr und außerdem sei ja bald Weihnachten. So wird es draußen immer kälter und die ganze Belegschaft wartet gespannt darauf, wann ich nicht mehr Radfahre. Der Grund ist nämlich, dass jedes Jahr ein inoffizieller Award an denjenigen vergeben wird, der als erstes im neuen Jahr mit dem Rad zur Arbeit kommt. Typischerweise soll das im März/April sein. Naja, am 2. Januar, der erste Arbeitstag im neuen Jahr, fahre ich natürlich auch Rad und nehme so dem Award den Reizt. Als es dann -18 °C kalt wird, gelte ich bei allen als verrückt und bin wohl der einzige nach dem Chef der bei solchen Temperaturen noch mit dem Fahrrad unterwegs ist.

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