Albrecht und Sabine reisen » Vulkane http://www.aus-reisen.de Ohne Flugzeug nach Kanada und um die Welt Tue, 24 Dec 2013 10:36:56 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Heiße Erde 2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/heisse-erde-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=heisse-erde-2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/heisse-erde-2/#comments Sun, 03 Nov 2013 00:00:13 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=2521 Weiterlesen »]]> Wir sind neugierig geworden und möchten noch mehr über vulkanische Aktivitäten lernen. Die Vulkane am Rande der Kontinentalplatten haben wir im letzten Artikel beschrieben. Es gibt aber auch Vulkane inmitten einer Kontinentalplatte, die sogenannten Hotspots. Das sind Magmablasen, die geografisch immer an der gleichen Position bleiben, während die Kontinentalplatte sich langsam weiterschiebt. Eine solche möchten wir jetzt besichtigen.

Mini Vulkan

Mini-Vulkan im Craters of the Moon National Momument

Wir sind auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark, etwa 12 Autostunden von Portland entfernt. Damit die Fahrt nicht ganz zu langweilig ist, halten wir zwischendurch bei den „Craters of the Moon“ (Mondkratern) an. Es ist eine karge Gesteinslandschaft, die von den europäischen Entdeckern so genannt wurde, weil die schwarzen Felsen und die vielen runden Löcher sie an die Oberfläche des Mondes erinnerten. Tatsächlich ist diese Landschaft durch viele Vulkanausbrüche entstanden. Es ist eine Wüste aus Gestein und Geröll, in der es kaum Pflanzen gibt, da alles Wasser tief in dem porösen Gestein der Lava versickert. Wenn man die geschwungenen Linien in der Landschaft betrachtet, kann man sich sehr gut vorstellen, wie hier die heißen Lavaströme immer zäher und zäher wurde und schließlich erkalteten. Auch Mini-Vulkane sieht man hier. Wir schauen tief in die erkalteten Krater und stellen uns vor, wie hier fauchend glühende Lavabrocken meterhoch in den Himmel geschossen sind. Im Besucherzentrum erfahren wir, dass die Landschaft vor ca. 11 Millionen Jahren über dem Yellowstone Hotspot lag und so die ganzen Vulkane hier entstanden sind. Wir sind beeindruckt, liegt doch der Yellowstone Nationalpark mit seinem Yellowstone Hotspot noch 390 km weit weg.

Schon von weitem sehen wir die dampfenden heißen Quellen

Schon von weitem sehen wir den Wasserdampf der heißen Quellen

Der Yellowstone Hotspot ist eine 60 km lange und 35 km breite Magmablase. Ganz besonders an diesem Hotspot ist, dass es sich im Prinzip um einen riesigen Vulkan handelt einen sogenannten Supervulkan, der das letzte Mal vor ca. 640 000 Jahren ausgebrochen ist. Der Ausbruch war so gigantisch, dass die gesamte Erde für mehrere Jahre in eine dunkle Aschewolke gehüllt wurde. Davon ist jetzt allerdings nichts mehr zu sehen. Da sich die Kontinentalplatte weiterbewegt hat, die Magmablase aber an Ort und Stelle geblieben ist, breitet sich eine wunderschöne Landschaft aus Grasland, Hügeln und Wäldern vor unseren Augen aus. Die heiße Gefahr, die darunter schlummert, kann man an der Erdoberfläche nur an den heißen Quellen und Geysiren erkennen, die es hier überall gibt. Das Wasser der heißen Quellen sehen wir schon von weitem dampfend über der Prärie aufsteigen. Als wir näher herankommen, sehen wir, dass es in den Wasserbecken wie in einem Kochtopf brodelt. Da die Erdoberfläche hier teilweise so dünn ist, dass sie unter den Füßen der Besucher nachgeben würde, führt ein Bohlenweg zwischen den Quellen hindurch. So laufen wir durch die schwefelige Luft wie durch eine Hexenküche von einem Teich zum anderen. Wir bewundern die intensiv blaue Färbung des Wassers, das zu heiß für jegliche Lebewesen ist. Nur am Rand der Becken leben Bakterien, die ihnen eine typische Färbung geben, von Pastellfarben in beige und rosa über grün hin zu einem intensiven rot-braun. An einer anderen Stelle hören wir ein Fauchen, sodass wir denken, dass bald ein Geysir ausbricht, aber es ist nur Wasserdampf, der aus einem Loch in der Erde faucht. Nicht weit davon blubbert es in einem Schlammloch, in dem sich Gasblasen bilden, die dann spritzend zerplatzen. An einer anderen Stelle bilden die Bakterien kleine Mauern, sodass es so aussieht, als ob das Wasser über weiße Terrassen herab fließt.

Wir sind beeindruckt von dieser eigentümlichen Landschaft, die so anders ist, als alles, was wir kennen. Als wir aus dem Nationalpark heraus fahren, fällt der erste Schnee des Jahres. Es ist als ob er die heiße Erde, die wir hinter uns zurück lassen, abkühlen wollte. Alles in allem ein einmaliges Erlebnis, dass wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

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Heiße Erde 1 http://www.aus-reisen.de/2013/10/heisse-erde-1/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=heisse-erde-1 http://www.aus-reisen.de/2013/10/heisse-erde-1/#comments Thu, 31 Oct 2013 00:00:42 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=2501 Weiterlesen »]]> Unser neuer Reiseabschnitt beginnt, wie so viele andere, mit einem Weckerklingeln um 4 Uhr morgens. Warum hat Reisen eigentlich immer mit zeitig aufstehen zu tun? Zwei Stunden später stehen wir im Bahnhof von Vancouver und reihen uns in die lange Schlange der warteten ein. Unsere Pässe werden von den US-Grenzbehörden überprüft und dann steigen wir in den Amtrakzug „Cascades“ ein. Mit ihm verlassen wir Kanada und fahren entlang der US-Westküste nach Portland im Bundesstaat Oregon. Auf der achtstündigen Fahrt erfreuen wir uns an der schönen Landschaft. Hohe Berge, einladende Pazifikstrände und dichte Wälder wechseln sich ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, wie viel der Name „Cascades“ mit unseren nächsten Abenteuern zu tun hat. Der Zug durchfährt nämlich das Kaskadengebirge, das sich entlang der US-Westküste von Süd-Kanada bis Nordkalifornien erstreckt. Es ist entstanden, als die pazifische Kontinentalplatte mit der nordamerikanischen zusammengestoßen ist und das Land zusammen gestaucht hat. Auch heute noch verschieben sich diese Platten gegeneinander und sorgen somit für eine Reihe von vulkanischen Aktivitäten in dieser Region.

Mount Hood

Ausblick auf den Mount Hood

Mit einem Freund, der in Portland wohnt, erkunden wir in den nächsten zwei Wochen dieses Gebirge und lernen eine ganze Menge über Vulkane. Gleich zu Beginn schauen wir uns den Mount Hood an. Dieser schlafende Vulkan liegt etwa eine Autostunde von Portland entfernt und ist heute für seine Skipisten und Wanderwege bekannt. Da der letzte Ausbruch vor 200 Jahren war und er gerade nicht aktiv ist (keine Rauchwolken etc.), kann man ganz unbekümmert an ihm entlang wandern.

Ein richtiges Abenteuer erwartet uns, als wir in die Lavaröhre „Ape Cave“ hinabsteigen. Das ist eine Höhle, die vor 2000 Jahren durch einen Lavastrom entstanden ist. Der Strom selbst stammte von dem Ausbruch des auch heute noch aktiven Vulkans Mount St. Helen. Als die Lava erkaltete, bildete sich über ihr eine Gesteinskruste, unter der aber die Lava weiter floss und erst nach und nach auskühlte. Am Ende blieb ein natürlicher Tunnel übrig, durch den wir jetzt hindurch gehen wollen. Und wirklich sehen die Wände der Höhle aus, wie die eines zu Stein erstarrten Flussbettes und der Boden wie ein gefrorener Fluss, aber eben aus Stein. Bewaffnet mit mehreren Kopf- und einer Gaslampe suchen wir uns in absoluter Finsternis selbständig unseren Weg durch die knapp 4 km lange Röhre. Wir kraxeln über von der Decke gefallene Felsbrocken, hangeln uns an einem Seil eine hohe Felskante hinauf und setzen des öfteren Hände, Knie und Ellbogen ein, um uns durch enge Löcher zu zwängen. Nach knapp 3 Stunden Kletterei gelangen wir durch ein Loch in der Decke wieder glücklich und gesund ans Tageslicht.

Als wir die Strecke zurück zum Eingang diesmal überirdisch zurück legen, staunen wir, dass man hier oben so wenig von dem sieht, was da direkt unter unseren Füßen liegt. Wer weiß wie viele von diesen Röhren noch unentdeckt in dem Kaskadengebirge verborgen liegen?

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